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  • sudetenprojekt

Einleitung

Updated: Sep 17, 2019

Ahoj! Servus! Hallo!


Wir sind Studierende der Freien Universität Berlin und im Jahr 2019 haben wir uns mit einem Uni-Projekt bezüglich der “Erinnerungskultur im ehemaligen Sudetenland” beschäftigt. Es freut uns sehr, dass Sie gerade diese Broschüre in der Hand halten. Lassen Sie sich gern Zeit, sich über die derzeitige Kultur- und Denkmalpflege in der Reichenberger Region zu informieren.


Die Geschichte dieser Region ist genauso vielfältig, geheimnisvoll und grausam, andererseits jedoch auch voll von lustigen Erzählungen, kleinen Wundern, lokalen Märchen mit spannenden Abschlüssen, wo sich bis heute kleine Kreuzchen zur Erinnerung aufbauen lassen. Anders gesagt ist es ein ideales Ausflugsziel für jeden in der wunderschönen Gegend des Iser- und Lausitzer Gebirge.

Spätestens seit dem 12. Jahrhundert haben sich die Tschechen und Deutschen (also beide zusammen die Böhmen) gemeinsam eine Heimat geteilt, Ehen geschlossen, Kinder bekommen, Bier gebraut und getrunken, Svíčková mit Knödeln gegessen. Einfach zusammen gelebt. Genauso wie in anderen Ländern Europas, hat auch hier der zugespitzte Nationalismus des 19. Jahrhunderts mit seinem Höhepunkt während des zweiten Weltkriegs nur Rache, Hass und Misstrauen hinterlassen. Zum Glück scheint es den an der Geschichte ihrer Region interessierten Einheimischen zu gelingen, die tiefen Wunden Schritt für Schritt zu heilen. Die meisten von ihnen befassen sich in ihrer Freizeit damit, einige aber auch auf professionellem Wege, zum Beispiel auf der lokalen Verwaltungsebene, in den Schulen oder in den Gotteshäusern.


Das kommunistische Regime hat verfallene gotische Kirchen, Barockbasilika, verlassene Renaissance-Klöster zurückgelassen. Doch nicht nur das - in den Köpfen der neu Angesiedelten verbreitete das Regime vor allem Angst um Revanche der Ausgesiedelten. Im Vergleich zu den turbulenten Zeiten der Transformation in den 1990-er Jahren hat sich die Erinnerungskultur in dieser Region in den letzten Jahren maßgeblich verbessert. Dies spiegelt sich in mehreren Aspekten der Kultur- und Denkmalpflege, in der Zusammenarbeit der benachbarten Gemeinden, oder beispielsweise auch in den Austauschprogrammen der Jugendlichen wider, sowie in gemeinsamen Veranstaltungen von Bürgervereinen verschiedener Gemeinden, wie der Freiwilligen Feuerwehr, Fußballturnieren, oder bei einfachen Zusammentreffen der alten Landsleute auf ein freundliches Bierchen.


Genau das hat uns in unserem Projekt interessiert.





Medaillons zu den Interviewten


JAN HEINZL: Direktor des Klosters in Hejnice / Haindorf, Direktor des Internationalen Zentrums für geistliche Erneuerung, Vertreter eines Vereins für den Wiederaufbau der geistlichen Denkmäler, Vertreter des Stiftungsfonds Clam-Gallas (Grafenfamilie von Clam-Gallas war eine Linie des österreichischen Adelsgeschlechts, die Großgrundbesitze in der Reichenberger Region besaß)


PETRA LAURIN – Leiterin des Hauses der deutsch-tschechischen Verständigung in Jablonec nad Nisou / Gablonz an der Neiße


PAVEL MAYER: Pfarrverweser, Rektor des Wallfahrtsortes - St. Laurentius Kirche, Dekan des Katholischen Dekanat in Jablonné v Podještědí / Deutsch Gabel, Grabwächter der Heiligen Zdislava von Lemberk / Lämberg, Vorgesetzte der lokalen Dominikaner


MAREK ŘEHÁČEK: Gemeindesekretär der Stadt Jablonec nad Nisou / Gablonz, Organisations- und Personaldirektor der Stadtverwaltung, sowie Heimatforscher und Publizist


BARBORA SPÁLOVÁ: Sozialwissenschaftlerin, Lehrerin aus Krompach / Krombach


JAROSLAVA ŠIFTOVÁ: Direktorin eines Privatgymnasiums in Liberec / Reichenberg, Ehrenmitgliederin im Verein ,,Spolek přátel historie města’ [auf dt. ,,Freundschaftsverein der Stadtgeschichte’’] in Jablonné v Podještědí / Deutsch Gabel, führt Geschichtsseminare an der TU Reichenberg im Rahmen des Seniorenstudiums


VÍT ŠTRUPL: Direktor des Vereins Tor zum Dreiländereck, Historiker, ehemaliger Lehrer und Stadtchroniken-Schreiber


RADEK VAŠÍNEK: Pfarrer in Hrádek nad Nisou / Grottau, Richter bei Diözesangericht in Litoměřice / Leitmeritz


JAROSLAV ZÁMEČNÍK: Bürgermeister von Liberec / Reichenberg, Vertreter der Euroregion Neiße - Nisa - Nysa


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